Mit der Kamera zu experimentieren, macht Spaß. Einfach mal die ausgetretenen Pfade verlassen. Eines dieser Methoden, deine Kreativität spielen zu lassen ist das Panning, zu deutsch Schwenken. Sich bewegende Objekte werden damit dynamisch dargestellt.
Horst Hirning fragte beim Blog Frisches Grün nach, ob das Titelfoto des Blogs durch Bewegung der Kamera entstanden ist. Ja und zwar durch vertikale Bewegung. Hier nun einige Beispiele für horizontale Kamerabewegungen. Bei fahrenden Objekten wird der Autofokus auf das Zielobjekt gerichtet und die Kamera dann während der Aufnahme parallel zur Objektbewegung nachgeführt. Wer nun meint, dafür gibt es feste Regeln, den muß ich enttäuschen. Es ist alles eine Sache des Übens.
Tipps für Kameraeinstellungen beim Panning
Wer es ausprobieren will, sucht sich am Besten eine gleichmäßige Bewegung aus. Gut funktioniert es bei einem fahrenden Auto oder Motorrad vom Straßenrand aus. Die besten Ergebnisse erziele ich mit den nachfolgenden Einstellungen:
– Kamera im Querformat ausrichten, da bleibt genügend Raum für die Bewegung des Objekts
– Autofokus mittig ausrichten. Den Autofokus auf kontinuierlich stellen.
– Auslösung mit Schärfepriorität (kann aber manchmal hinderlich sein, wenn die Kamera das Objekt nicht scharf bekommt. Dann lieber Auslösepriorität bzw. eine Kombination die z.B. bei Nikon “Schärfepriorität mit Bildfolge” heißt)
– Stativ? Ich nehme keins und damit die Gefahr von Vertikalbewegungen in Kauf, da mich ein Stativ zu sehr in meiner Bewegungsfreiheit einschränkt.
– Belichtungszeit? Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, z.B. von der Geschindigkeit und der Entfernung des Objekts und dem gewählten Objektiv. Das muß man eben ausprobieren und ein paar hundert Bilder durch die Kamera jagen. Ein guter Startpunkt ist z.B. 1/25s bei Blende 8 bis 11, je nach Umgebungshelligkeit (evtl. einen Graufilter davor schrauben, wenn es zu hell ist). Die Blende spielt dieses Mal für die Schärfentiefe keine Rolle, da wir den Hintergrund ja verwischt darstellen wollen.
… und dann hilft beim Panning nur üben, üben, üben
Du möchtest wahrscheinlich das sich bewegende Objekt möglichst scharf abbilden. Das wird dir nicht auf Anhieb gelingen. Wichtig ist, die Kamera gleichmäßig zu bewegen und den Fokuspunkt während der Aufnahme ungefähr an der gleichen Stelle des Bildraums zu halten. Wenn du die Zeit kürzer wählst, ist zwar die Warscheinlichkeit für ein scharfes Objekt größer, gleichzeitig friert es jedoch den Hintergrund mehr ein und der Wischeffekt ist weg. Übrigens: je näher das bewegende Objekt vor dem Hintergrund ist, desto mehr Details werden beim Verwischen von dem Hintergrund sichtbar. Mir gefällt diese Ansicht besser.
Ich finde, das bewegende Objekt muß nicht immer knackscharf sein, es können trotzdem spannende Fotos entstehen (siehe unten gelbes Motorrad). Manchmal entstehen auch ganz spontane Begegnungen aus der Gegenrichtung (blaues/rotes Auto; Fahrradfahrerin von links im letzten Foto).
Dann viel Spaß beim Ausprobieren.









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Rot – die Farbe der Dunkelheit
Guten Abend Jürgen,
ja, beim Mitziehen kann man sich richtig austoben. Und manchmal sind die nicht ganz geglückten Bilder die besseren.
Liebe Grüße
Horst
Hallo Horst, unser Online-Fotozirkel hat diesen Monat das Thema „Bewegungsunschärfe“. Also stellte ich mich mal an die Straße 😉. Liebe Grüße Jürgen
So muss es sein!
Liebe Grüße Horst
habe ich auch schon gemacht ! Macht richtig Spaß
👍