Fulda – Barockstadt am Morgen

Wir waren unterwegs in Nordhessen entlang des Flüßchens Fulda. Erste Station: die Barockstadt gleichen Namens.. Frühmorgens an einem Feiertag. Die Frühlingssonne wärmte bereits und die meisten Touristen schliefen noch.

Fulda – Katholisch, schwarz

Dass die katholische Kirche in dieser Stadt einen großen Einfluß hat, merkten wir bereits an der Fußgängerampel. Priester mit Bischofsstab bei “grün”, Priester mit Kreuz bei “rot” anstelle der sonst üblichen Ampelmännchen. Eine der ältesten Kirchen Deutschlands steht hier, die Michaelskirche. Der zu Beginn des 18. Jahrhunderts errichtete barocke Dom St. Salvator ist nicht nur die Kathedralkirche des Bistums, sondern auch die Grabeskirche des Heiligen Bonifatius. Seit 1867 veranstaltet die katholische Kirche hier die Deutsche Bischofskonferenz. Bekannte und berühmt/berüchtigte Namen aus dem rechten Spektrum der Fundamentalisten waren in Fulda aktiv: der Bischof Johannes Dyba (Beratungsschein für legale Abtreibung ist “Lizenz zum Töten”, Homosexualität ist “Degeneration”) und der CDU-Politiker Alfred Dregger (Hitlers Angriff auf die Sowjetunion sei nicht grundsätzlich falsch gewesen, allerdings bedauerlicherweise als Eroberungs- anstatt Befreiungskrieg konzipiert worden).

Fulda – Barocke Idylle aus der Zeit der FürstÄbte

Die Fürstäbte ließen sich zu Beginn des 18. Jahrhunderts durch Johann Dientzenhofer eine feudale Residenz nebst Schloßgarten errichten. Dientzenhofer war zugleich Architekt des Doms zu Fulda. Die übrigen Barockbauten konzentrieren sich alle um das Schloß und den Dom herum. Dies hat zum Ruf Fuldas als Barockstadt beigetragen. Es lässt sich somit alles zu Fuß gut erreichen. Leider ist die Gartenanlage des Schlosses wegen Bauarbeiten derzeit nicht zugänglich. Lediglich der Bereich um die Orangerie (heute beherbergt sie Gastronomie) am Nordende des Schloßparks kann besucht werden.

Fulda – Altstadtrundgang mit kurzen Wegen

Vom Dom aus ist der Weg nicht weit in die Altstadt, die noch über einige schön restaurierte mittelalterliche Bauten wie das alte Rathaus verfügt. Allerdings dazwischen der übliche häßliche Galerie-Kaufhausbau mit Waschbeton aus den späten 70er Jahren (Brutalismus) , der wie ein Meteorit in die gewachsene Stadtstruktur eingeschlagen ist. Ein Rundgang zu den barocken Sehenswürdigkeiten und durch die Altstadt dauert ungefähr zwei Stunden. Wer mehr Zeit aufwenden will, kann z.B. die Michaelskirche mit ihrer Karolingischen Krypta und den mittelalterlichen Wandmalereien besuchen (https://michaelskirche-fulda.de/).

Fulda – Landesgartenausstellung

Für alle Gartenfreunde: in der Zeit vom 27.04. – 08.10.2023 findet die 7. Landesgartenschau Hessens in Fulda statt (https://www.lgs-fulda-2023.de/). Wir mussten jedoch weiter und haben deswegen auf einen Besuch (bei 19€ Eintritt (!) pro Person) verzichtet.

Weitere Beiträge zur Fahrt entlang des Mittellaufs der Fulda:
Frühling im Tal der Fulda
Rotenburg an der Fulda

 

11 Gedanken zu “Fulda – Barockstadt am Morgen


  1. Lieber Jürgen,
    überzeugende Bilder von Fulde. Besonders gut gefallen mir: Das Hochformat von der St. Blasiuskirche, minimalistisch erfasst und die Personen an der richtigen Stelle. Die Vierungskuppel in ihrer absolut symmetrischen Darstellung. Ich weiß, wie schwierig es ist, dies so sauber hinzubekommen. Und natürlich die Ampeln!
    Liebe Grüße Horst


    1. Lieber Horst, vielen Dank. Ich versuche bei der Reisefotografie neben den üblichen Sehenswürdigkeiten spontan noch etwas Situatives einzufangen. Manchmal gelingt es. Liebe Grüße Jürgen.


      1. Liebe Christiane,
        schön von Dir zu hören. Es freut mich, dass wir zumindest so den Kontakt halten können. Diesen Sommer werden wir, wenn alles gut geht, wieder einmal in Richtung Norwegen losziehen. Für diesmal peilen wir die Region zwischen Trondheim und Tromsö an. Auch die Lofoten und Vesteralen stehen auf dem Programm. Doch warten wir es ab.
        Wie sieht es bei Dir aus? Bist Du noch mit dem Wohnmobil unterwegs? Wir wünschen Dir jedenfalls eine gute Zeit, schöne Reisen und wenn es Dich in unsere Gegend führt, freuen wir uns über einen Besuch.
        Liebe Grüße
        Rose und Horst


  2. Hallo Herr Schulze,
    ihre Bilder gefallen mir sehr gut, jedoch hat sich ein kleiner Interpretationsfehler eingeschlichen. Das Ampelmännchen zeigt keinen Priester, sondern den heiligen Bonifatius.
    Liebe Grüße von Volker Zipprich

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