Island bietet neben dem „Golden Circle“ (siehe Blogbeitrag: Golden Circle – Island im Eiltempo) im Norden eine weitere Region, in der sich auf engstem Raum spektakuläre Naturphänomene zeigen: das Gebiet rund um den Myvatn (isländisch für Mückensee).
(Blog zur Islandreise 2018, Teil 5)
Es beginnt mit einer Wanderung entlang des Seeufers mit herrlichen Ausblicken von den Kraterrändern kleinerer Explosionskrater. Besonders eindrucksvoll ist ein Besuch im Herbst bei schönem Wetter, wenn die Farben von grün bis braun changieren.
Am Südostufer bei Höfdi kann man durch einen Birkenwald am Seeufer entlang spazieren und die bizarren Lavafelsen mitten im See bewundern. Das wären Szenen für den Maler der deutschen Romantik, Caspar David Friedrich gewesen, wenn es ihn nach Island verschlagen hätte. Der Birkenwald ist auf eine private Initiative hin gepflanzt worden und gedeiht – dank Klimawandel – nun auch in Island prächtig.
Nicht weit von Höfdi entfernt liegt Dimmuborgir (isländisch für dunkle Burgen). Der Name ist sehr treffend für eine wilde Lavalandschaft, in der spitze, dunkle Lavafelsen haushoch emporragen. Erdgeschichtlich ist das Ganze gar nicht so alt. Es ist nur etwa 2300 Jahre her, dass dieses Lavafeld aus einem Vulkanausbruch entstand. Natürlich gediehen auch hier Geschichten über böse Trolle, die man isländischen Kindern zur Abschreckung erzählen kann.
Der nächste Hotspot, eine kilometerlange Erdspalte, eine Höhle mit einem kleinen unterirdischen See, gefüllt mit warmen Wasser, liegt am Nordostufer des Sees (Grjotagja-Höhle). Wie eine aufgeplatzte Brotrinde tut sich hier die Erde auf und man wartet förmlich darauf, dass sich der Riss plötzlich weiter verbreitert.
Die Krönung des Aufenthalts für Vulkanbegeisterte ist sicher der Besuch des surreal wirkenden Hochthermalgebiets Hverir, nur wenige Kilometer nordöstlich des Sees. Überall brodelt und zischt es aus den Erdritzen, es riecht nach Schwefel und dunkelgraublaue Schlammtöpfe blubbern vor sich hin.
Wer sich lieber Wasserfälle ansehen möchte, wird nordöstlich des Myrvatn mit dem größten Wasserfall Islands belohnt: dem Dettifoss. Auf 100 Meter Breite stürzen die Wassermassen 40 Meter in die Tiefe. Sie werden vorwiegend aus dem Vatnajökull Gletscher gespeist. Der Fluss befördert viel Vulkanschlamm mit sich und färbt sich dadurch grau.
Bisher sind folgende Blogbeiträge zur Islandrundreise erschienen:
Teil 8: Grün – die vorherrschende Farbe im Südosten Islands
Teil 7: Die Gletscherlagunen – ein Stück Grönland in Island
Teil 6: Stille Fjorde in Islands Nordosten
Teil 4: Glaumbær – ein sehenswertes Torfhaus-Museum im Norden Islands
Teil 3: Über die Hochlandpiste zu den Küstenstädten im Norden Islands
Teil 2: Golden Circle – Island im Eiltempo
Teil 1: Reykjavik – ankommen und weg?
5 Gedanken zu “Spektakuläre Vulkanlandschaften rund um den Myvatn in Nordisland”