Abens: Spargel, Bier und Bayerische Politik

Das Flüsschen Abens kennen überregional nur wenige. Die Abens entspringt in der Hallertau bei Pfaffenhofen und schlängelt sich über 70 km bis in die Donau, wo sie bei Eining im Landkreis Kehlheim einmündet. Zu erleben gibt es an der Abens: Spargel, Bier und Bayerische Politik.

Mäanderndes Flüsschen

Das im letzten Blog besuchte Römerkastel Abusina liegt nahe der Mündung des Flüsschen Abens in die Donau (daher wohl auch der Name des Kastells). Fährt man entlang der Abens weiter flußaufwärts, kommt man durch eine idyllische Auenlandschaft, geprägt von einem mäandernden Flüsschen.

Jetzt, im Frühjahr, blühen weiße und die rote Buntnesseln am Ufer. Die Flussufer säumen Weide- und Ackerflächen. An den etwas entfernteren Hügeln wächst der Hopfen. Bei Hochwasser tritt die Abens in der von der Donau geformten Landschaft gern mal über die Ufer. Das führt zu Auswaschungen und erhöht die Nitratbelastung des Flusses durch die intensive Landwirtschaft. So gilt die Wasserqualität der Abens nur als mäßig. Für den Frühjahrswanderer sieht diese Kulturlandschaft jedoch sehr lieblich aus. Seht selbst.

Abensberg – vom Historiker zum Bierbrauer

Auf dem weiteren Weg flussaufwärts kommt man zu dem kleinen, von Spargelfeldern umgebenen Städtchen Abensberg. Jetzt , im April, sind die Felder mit weißen Kunststoffplanen abgedeckt. Der in die Geschichte eingegangene, berühmteste Sohn des Ortes nannte sich Johannes Aventinus (1477 – 1534). Ihm ist im Ort ein Denkmal gesetzt. Bekannt wurde Aventinus als der erste Verfasser der bayerischen Geschichte (bis zum Jahr 1460) und als Ersteller der ersten Karte Bayerns (1523). Aventinus, im Kontakt mit Reformatoren wie Martin Luther und Philipp Melanchton, überwarf sich mit der katholischen Kirche und starb verbittert in Regensburg.

Zu noch größerer Bekanntheit in Abensberg und weit darüber hinaus gelangte der ortsansässige Bierbrauer namens Kuchelbauer. Die Weißbierbrauerei (siehe meinen Blog Abensberg: Bier & Kunst) sieht man schon von Weitem wegen des markanten bunten Turms, den Friedensreich Hundertwasser nebst anderen Gebäuden entworfen hat. Einmal jährlich, um den ersten Sonntag im September, veranstaltet die Stadt den Gillamos, einen fünftägigen Jahrmarkt. Am sogenannten Gillamosmontag präsentieren sich die politischen Parteien in Bierzelten mit markigen Reden. Zur Vorweihnachtszeit zieht der Niklasmarkt die Besucher aus dem ganzen Umland an.

Der Ort selbst ist zu Fuß leicht zu erkunden. Wer die Brauerei mit den Hundertwasserobjekten besuchen und die leckeren Biersorten probieren möchte, dem sei besser eine Übernachtung empfohlen, um nicht bei der Heimfahrt aus den kurvigen Zugangsstraßen geworfen zu werden.

In loser Folge gibt es demnächst weitere Blog-Beiträge aus der Region zwischen Donau und Altmühl.

5 Gedanken zu “Abens: Spargel, Bier und Bayerische Politik


  1. Lieber Jürgen,
    wieder ein interessanter Beitrag zu Brauchtum, Geschichte und Landschaftsformen in Bayern.
    Liebe Grüße Horst


  2. Sehr interessant. Für mich persönlich besonders deshalb, weil ich 2018 hier zur Kur war bzw. im benachbarten Bad Gögging. Aber den Fußweg nach Abensberg habe ich mehrmals genommen.


    1. Bad Gögging hat außerdem noch einen schön angelegten Kurpark, der nahtlos in die Kulturlandschaft der Abens übergeht und eine Therme in der man wie die Römer saunieren kann. Die Gegend lohnt sich unbedingt, nicht nur für Kuraufenthalte.

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