Vor ziemlich genau fünfzig Jahren war ich als studentischer Helfer für das Rahmenprogram der Olympiade in München eingeteilt. Persönlich empfand ich die Zeit als Aufbruch. Gesellschaftliche Verkrustungen begannen sich nach der 68er Studentenrevolte aufzulösen. Die Architektur wurde mutig, wie man noch heute an den einmaligen Gebäuden der Olympiasportstätten sehen kann. Die Bundesrepublik wollte sich als weltoffen darstellen.
Und dann brach die schöne heile Welt der Olympiade 72 zusammen: das Attentat eines palästinensischen Kommandos riß uns jäh aus unserem Traum. Mit einem Mal waren die Konflikte dieser Welt mitten unter uns und nicht mehr weit entfernt. Die ausweglose Lage der Palästinenser, der Krieg in Vietnam … die Welt war alles andere als friedlich.
Derzeit findet eine “kleine Olympiade” in München statt: die European Championships. Die Eröffnungsfeier sprengte mit mehr als 50.000 friedlichen Besuchern bei freiem Eintritt alle Erwartungen. Dieses Mal bin ich nur Besucher. Und fünfzig Jahre später haben wir auch wieder Krisen. Es sind nur andere, Corona, Ukraine-Krieg, Klima … Hat sich wirklich so viel verändert? Ja, die Welt ist zum Dorf geworden. Die Krisen finden durch die Medien in Echtzeit statt, kommen direkt auf unser Smartphone.
Hier ein paar Stimmungsbilder von der Eröffnungsfeier am 10.09. im Münchner Olympiapark.










Hallo Jürgen,
tolle Stimmungsbilder einer heilen Welt. Bei solchen Ereignissen steigen immer häufiger die Assoziationen mit den goldenen Zwanzigern in mir auf. Danach kam nichts gutes. Ich hoffe für uns alle, dass uns diese Wendung erspart bleibt.
Liebe Grüße
Horst
wow mega tolle Fotos !!
🙏