Schattenspiele am See

Wer am Westufer des Starnberger Sees nahe Feldafing entlang spaziert, läuft unbemerkt durch einen ursprünglich als Schlosspark angelegten Landschaftspark. Kein geringerer als Peter Josef Lenné hat um 1850 im Auftrag des bayerischen Königs Maximilian II. diesen Park konzipiert.

Der Park wurde als Erlebnispark nach dem Muster englischer Landschaftsparks angelegt. Aus dem geplanten Schlossbau wurde nichts, der König verstarb unerwartet und sein Nachfolger Ludwig II (Märchenkönig) hatte Anderes im Sinn und ließ die Grundmauern wieder abtragen.

Peter Josef Lenné zu Ehren wurde 1994 eine Büste am Seeufer aufgestellt, ein Nachguss einer Potsdamer Büste. Lenné, aus einer Gärtnerfamilie stammend, war nicht nur Gärtner, sondern auch Botaniker,der die Gartenbaukunst im 19. Jhd. nachhaltig geprägt hat. Davon zeugen noch heute die Parkanlagen von Sanssouci, am Schweriner Schloß, in Koblenz am Rhein. Die Umsetzung seiner Gestaltungspläne in Feldafing erfolgte durch den in München bekannten Hofgärtner Carl von Effner.

Heute, rund 180 Jahre nach der Konzipierung, haben sich die Bäume mächtig entwickelt, es wechseln sich stattliche Baumgruppen mit Sichtachsen auf breite Wiesenflächen ab. Licht und Schatten liegen nahe beieinander. Direkt am See und jetzt im Winter wirken die Bäume vor der hellen Kulisse des Sees wie Figuren eines Schattenspiels.

4 Gedanken zu “Schattenspiele am See


    1. Danke Horst. Der Föhn wurde gerade von einer Regenfront aus Nordwesten zurückgedrängt, daher die starken Kontraste am Himmel. Liebe Grüße Jürgen


  1. Schön, wenn so eine Planung dann viel später zeigt, dass sie gelungen ist. Die Impressionen sind schön. Bäume sind so viel mehr als man auf den ersten Blick sieht. Gerade ohne Blätterkleid machen sie eine gute Figur vor der Linse!

    Ein gutes Jahr 2023 mit vielen schönen Motiven und immer genug Licht!
    …wünscht Syntaxia


    1. Vielen Dank und gut Licht im neuen Fotojahr. Ja oft fallen einem Bäume erst richtig auf, wenn sie nur ihre Aststruktur zeigen. Dann erkennt man besser, wie filigran sie eigentlich sind. VG Jürgen

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