Abtei Fontenay: Ein mystischer Ort

Zugegeben, es ist etwas mühsam dorthin zu gelangen. Von der Hauptstadt des Burgund in Dijon ist es eine knappe Autostunde auf kurvigen, von Alleen gesäumten Landstraßen: die ehemalige Abtei Fontenay (zum Nachlesen: Abbaye de Fontenay). Die Ortswahl des 1118 von Bernhard von Clairvaux gegründeten Zisterzienser-Klosters war Programm: möglichst weitab jeglicher Zivilisation. Wer ohnehin im Burgund verweilt, sollte sich diese verlassene Klosteranlage nicht entgehen lassen, UNESCO-Weltkulturerbe.

Den größten Eindruck hinterläßt der Innenraum der ehemaligen Klosterkirche, der wohl weitestgehend unverändert den Zustand zur Bauzeit wiedergibt. Keine Bilder, keine Skulpturen außer einem Altarfries, nur leerer erhabener Raum, hohe romanische Pfeiler, klare Formen, gesandeter Fußboden. Auch wer nicht religiös vorgeprägt ist, dem verschlägt es die Sprache: Stille, erhabene Größe, Minimalismus, ganz große Architektur.

Und noch etwas gibt es hier zu entdecken: die erste metallverarbeitende Werkstatt in Europa mit einem hydraulischen Hammer, der 1220 hier erfunden wurde.

Auf der Liste der Orte, die man gesehen haben sollte, ganz weit oben.

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