L’Opera: Mehr als ein Kulturtempel

Wir besichtigten am 16. März die Opera Garnier in Paris. Auf der Rückfahrt von Paris nach München kam am gleichen Abend die Meldung, dass die russische Armee das Theater in Mariupol bombardierte. Wieviele Todesopfer dabei zu beklagen sind, ist bis Stand heute noch nicht klar. Dass Aggressoren, wenn es militärisch schwierig wird, gezielt nicht nur gegen die Zivilbevölkerung vorgehen, sondern auch deren Kultureinrichtungen zerstören möchten, ist in der Geschichte hinlänglich bekannt.

Man spürt beim Rundgang durch das prunkvolle Opernhaus in Paris, mit welchem Stolz dieser Bau errichtet wurde und welcher Stolz diejenigen erfaßt, die hier auftreten dürfen. Sicher entfaltete das nun zerstörte Theater in Mariupol nicht annähernd die Pracht der Opera Garnier, aber für die Menschen dort hat das Theater die gleiche Bedeutung für ihre kulturelle Identität. Leider fehlt der Stadt Mariupol auf russischer Seite ein Kommandeur wie 1944 der damalige Wehrmachts-Stadtkommandant von Paris, Dietrich von Choltitz, der sich weigerte, Paris in Schutt und Asche zu legen und damit auch die Opera Garnier vor der Zerstörung bewahrte.

Hier einige Bilder von unserem Besuch. Die Kuppel über dem Zuschauerraum ist übrigens von Chagall ausgemalt.

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Ein Gedanke zu “L’Opera: Mehr als ein Kulturtempel


  1. Lieber Jürgen,
    Deine Bilder sind wie immer toll, aber diesmal muss ich Deinen Text und Deinen historischen Bezug hervorheben. Leute mit Charakter, wie diesen Dietrich von Choltitz, gibt es leider viel zu selten!
    Liebe Grüße
    Horst

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