Marrakesch – abseits der Trampelpfade

Vielleicht haben wir den Fehler gemacht, nach der Ankunft am Flughafen direkt zu unserem Quartier in die Altstadt von Marrakesch zu fahren. Der erste Eindruck von Marrakesch war nämlich vor allem laut wegen des höllischen Lärms der Mopeds, die durch die engen Gassen brettern, dunkel wenn man vom Hauptweg abbog, schmerzhaft, wenn man an den Bettlern vorbei musste und arm, wenn man sah, was auf der blanken Straße auf einem ausgebreiteten Tuch zum Verkauf angeboten wurde.

Andererseits lernten wir schnell das wirkliche Leben abseits der breiten Boulervards und der bunten Souks kennen. Wenn wir nach unseren Streifzügen zurück in unseren Riad gingen, wurden wir häufig gewarnt, nicht weiter zu gehen. Dabei begegneten uns die Menschen hier überwiegend freundlich, wollten uns nichts verkaufen wie in den Souks, wunderten sich nur, hier Touristen zu begegnen. Besonders am Morgen, wenn die Menschen zu ihrer Arbeit gingen, eine Suppe an der Ecke von einem fliegenden Imbiss kauften, herrschte eine andächtige, friedliche Stimmung. Da konnten wir am besten unsere Streetfotos machen.

(Teil 5 unserer Eindrücke auf einer Reise durch Marokko 2019)

11 Gedanken zu “Marrakesch – abseits der Trampelpfade


  1. Wunderschöne Bilder. Gerade die Schwarz-Weiß Umsetzung obwohl dort alles so bunt ist, finde ich klasse.
    Wollte selbst vor einigen Jahren eine Fotoreise nach Marrakesch machen, habe mich dann dagegen entschieden nachdem ich mich mit einer Marokkanerin hier in Wiesbaden unterhalten habe. Sie hat abgeraten, weil es zu gefährlich sei. Das kenne ich aus Ost-Asien zum Beispiel gar nicht, wenn ich dort mit der Kamera unterwegs bin, hatte ich nie Probleme. Wie reagieren die Menschen auf die Kamera? Auch abseits der Touristenpfade?


    1. Die Warnungen bezüglich Marrakesch und Marokko allgemein kann ich garnicht verstehen. Wir hatten zu keinem Zeitpunkt eine unangenehme oder bedrohliche Situation. Beim Fotografieren auf der Straße ist es wie überall, manchmal wollen Menschen nicht fotografiert werden. Ich habe oft verbal oder durch Blickkontakt gefragt, ob ich fotografieren darf. Wo allzuviel Touristen die Bewohner nerven, ist die Ablehnung höher. Über Land ist das ganz keine Problem. Marokko ist für Touristen sehr sicher, dafür sorgen die Polizei und diverse Organe. Das kann man positiv sehen (als Tourist) anderseits ist die Überwachung der Bevölkerung doch sehr stark. Auch viele Marokkaner selbst haben da eine zwiespältige Haltung. Aber das müssen sie untereinander ausmachen. Für uns Touristen ist es ein tolles Reiseland mit vielen orientalischen Eindrücken.


      1. Danke für die Infos. Bleibt in jedem Fall ein Reiseziel für mich.
        Mit Polizei in anderen Ländern hatte ich auch schon meine Begegnungen. Wir waren vor 3 Jahren für 4 Wochen in Kolumbien, ua. auch in Bogota. Eine schöne Stadt. Da gibt es Touristenviertel, in denen Polizei und Militär überall präsent ist, verlässt man diese Viertel aber, kommt man in die ärmeren Stadtteile. Die ja als Fotograf noch viel spannender sind. Dort sind wir allerdings von Polizisten angesprochen und wieder zurück in die „sicheren“ Viertel geleitet worden. Eine bizarre Erfahrung.
        Grüße
        Jörg


  2. Ah, und ich habe jetzt herausgefunden das man zwar die Seiten nicht kommentireren kann aber die Inhalte hast du ja auch als Blog-Beitrag veröffentlicht……


    1. Ja, trotzdem soll da auch eine Kommentarfunktion auf die Seite. Die Seiten habe ich eingerichtet, damit bestimmte Beiträge auf den Blogs nicht einfach in der Versenkung (resp. Archiv) verschwinden wo sie keiner mehr sucht / findet.


      1. Das finde ich auch eine gute Idee. Habe mich dort zuerst orientiert, weil ich das Thema spannend fand und manchmal nicht die Zeit oder Muße habe mich durch den Blog-Stream zu arbeiten. Ich bleibe dabei, habe dich abonniert.

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