Görlitz

Görlitz – Rentnerparadies mit braunen Flecken

Egal ob von München, Frankfurt, Köln oder Hamburg aus, bis zur östlichsten Stadt Deutschlands, nach Görlitz sind es mehr als 500 km. Wer gar per Zug z.B. von München aus dorthin will, muss im besten Fall 2x umsteigen! Was sollte einen also nach Görlitz führen?
Das dachten wir zuerst auch, bis uns ein Freund empfahl, uns das mal anzusehen. Und es ist wirklich überwältigend: mehr als 4000 Kultur- und Baudenkmäler, eine unzerstörte mittelalterliche Altstadt, ganze Straßenzüge mit Jugendstilhäusern, jede Stilepoche ist vertreten und das Ganze dank Soli und einem großzügigen Spender toll hergerichtet. Was einem auch auffällt: es sind wenig junge Menschen auf den Straßen und Plätzen zu sehen und wenn, dann handelt es sich oft um gut deutsch sprechendes Servicepersonal aus Polen, das nur eine Brücke über die Lausitzer Neiße entfernt ist. Kein Wunder, dass Görlitz nach der Abwanderung vieler Junger nach Westen inzwischen als Rentnerparadies vermarktet wird: billige Mieten und günstige Lebenshaltungskosten überall. Aber auch eine Stadt mit AfD-Direktmandat im Bundestag und mehr als 30% Zweitstimmen für die AfD. Schade: ein Rentnerparadies mit braunen Flecken. Trotzdem, ein Besuch lohnt sich v.a. auch wegen der anderen 68%.

Und hier die schönen Seiten von Görlitz:

 

Ein Gedanke zu “Görlitz – Rentnerparadies mit braunen Flecken


  1. Ja, wahre Worte. Die Stadt hat eigentlich besseres verdient. Tolle Bilder trotz der sozialen Wirklichkeit.

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