Licht und Schatten – Metallhandwerker in Marrakesch

Wir wohnten in einem Riad in der Medina von Marrakech abseits der großen Touristenströme. Gleich um die Ecke war die übliche arabische Einheit des Viertels von Moschee, Brunnen, Bäckerei und Hamam zu finden.

Die bunten Stände der Souks sind ein ganzes Stück weg und wir konnten z.B. sehen, wo und unter welchen Arbeitsbedingungen die auch bei Touristen beliebten Metalllampen hergestellt werden. Sie erzeugen ein faszinierendes Wechselspiel aus Licht und Schatten an die Wand.

Wir trafen überwiegend junge Arbeiter an, dem Alter nach sind es sogar noch Jugendliche. Weniger als die Hälfte der über 15-Jährigen geht in Marokko noch zur Schule, die Jugendarbeitslosigkeit ist hoch. Auch wenn sie Arbeit gefunden haben, sind die Bedingungen oft schwierig. Sozialversicherung gibt es nur in der Industrie und im Handel. Die Mehrheit der Bevölkerung, wie auch diese Metallhandwerker, muss Risiken wie Krankheit und Arbeitslosigkeit irgendwie selbst lösen oder wird von der Familie gestützt. Der Staat hilft hier nicht.

Die Arbeitsräume hatten nur eine Türe zum Hof, keine Fenster. Schutzkleidung ist hier unbekannt. Trotz der schlechten Bedingungen müssen sie froh sein, hier arbeiten zu können. Und der Stolz auf das Können ist auch an den Gesichtern abzulesen.

(Teil 3 unserer Eindrücke auf einer Reise durch Marokko 2019)

Ein Gedanke zu “Licht und Schatten – Metallhandwerker in Marrakesch


  1. Hallo Jürgen,

    immer diese kleinen Häppchen. Bringst Du/Ihr am Freitag eine größere Auswahl mit? (Und ja, sieht wirklich vielversprechend und nach mehr aus) gruß Sigi

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